Der Brennraum eines Motorrads benötigt viel Kraft, um Luft und Benzin in ein explosives Gemisch zu verwandeln. Die daraus resultierende Explosion drückt den Kolben in den Zylinder. Als Nebenprodukt entstehen Abgase, die schnell aus dem System geleitet werden müssen.
Diese Gase gelangen dann in den Krümmer. Dieses Stahlrohr wird an die Auslassöffnung des Zylinderkopfs geschraubt. Es führt die verbrauchten Abgase über den Schalldämpfer vom Motorrad weg, und bei modernen Maschinen schließt dieser Vorgang einen kurzen Besuch beim Katalysator ein.
Moderne Krümmer sind nur schwer zu fertigen. Ob dies die Hersteller auf dem Ersatzteilmarkt davon abgehalten hat, Alternativen anzubieten? Das absolute Gegenteil ist der Fall: Krümmersysteme und Auspuffrohre aus dem Nachrüstmarkt sind beliebter denn je.
Aussehen: Bei Massenproduktionen wird das Biegen und Schweißen der Rohre an einem Serienauspuffkrümmer von computergesteuerten Maschinen ausgeführt. Auch wenn die Genauigkeit gut ist, ist das Endprodukt nicht mit handgefertigten WIG-Schweißnähten vergleichbar.
Kosten: Die meisten werksseitigen Ersatzauspuffanlagen sind teurer als Marken aus dem Ersatzteilmarkt. Dieser Vorteil macht sie zu einer kostengünstigen und guten Alternative.
Bodenfreiheit: Es ist möglich, einen Nachrüstkrümmer ohne Katalysator zu bauen, der sich eng an die Unterseite des Motorrads anschmiegt. Diese Eigenschaft ermöglicht größere Schräglagenwinkel.
Sound: Obwohl ein weniger beschränkender Schalldämpfer den Klang vorgibt, können die Abgase mit einem Nachrüstkrümmer schneller strömen, was dem Auspuff einen markanteren Klang verleiht.
Gewicht: Serienmäßig hergestellte Auspuffanlagen sind sperrig und schwer. Im Vergleich dazu werden Aftermarket-Auspuffkrümmer und -Rohre in kleinen Stückzahlen aus leichteren Materialien handgefertigt. In Verbindung mit dem Wegfall des Katalysators ist eine Gewichtseinsparung von 50 % gegenüber den serienmäßigen Systemen durchaus üblich.
Bei leistungsstarken Krümmern aus dem Nachrüstmarkt wird Edelstahl oder Titan verwendet.
Edelstahl ist stabil, lässt sich gut biegen, ist leicht zu schweißen und rostet nicht. Für Auspuffkrümmer der mittleren bis oberen Preisklasse wird diese Art von Stahllegierung bevorzugt.
Titan ist das bevorzugte Metall für Auspuffanlagen, wenn es darum geht, Gewicht zu sparen. Titan ist etwa 40 % leichter als Edelstahl und bietet eine höhere Hitzebeständigkeit.